Kirchen sind entscheidende Party bei unserem Community Development Ansatz
Selbsthilfe ist ein wichtiger Faktor bei Community Development

Gemeinsam Armut überwinden – durch Kirchen vor Ort

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Menschen vor Ort. Sie sind die Expertinnen und Experten für ihre Situation und haben Lösungen, die zu den religiösen, kulturellen und sozialen Voraussetzungen in ihrer Gegend passen. In Zusammenarbeit mit Partnern und Kirchen vor Ort können Menschen in schwierigen Lebensumständen selbstständig Maßnahmen planen und nachhaltig umsetzen. 

Eine gemeinsame Vision zu erarbeiten gehört auch zu Community Development

Bei unserer Arbeit geht es nicht um einmalige Hilfslieferungen. Vielmehr geht es um die ganzheitliche Veränderung von Lebensumständen für Menschen in Armut. Dafür gibt es keine Einheitslösung, sondern nur individuell aus der Situation heraus entwickelte Konzepte. Jedes neue Projekt beginnt damit, den Menschen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen eine Vision zu entwickeln. Der Fokus liegt auf vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten und nicht auf dem Mangel oder den Problemen. Die Umsetzung eines Projekts erfolgt dabei durch Akteure vor Ort und ist damit nachhaltig verankert. 

Wie sieht diese Zusammenarbeit vor Ort aus?

Ansprechpersonen vor Ort sind Menschen, Kirchen oder Partnerorganisationen, die gut vernetzt sind, Interesse an einer Zusammenarbeit haben und an einer Veränderung mitwirken wollen. Wir nennen solche Akteure „agents of change“ (Akteure der Veränderung). Wo immer es Kirchengemeinden vor Ort gibt, arbeiten wir als Tearfund mit ihnen zusammen. Kirchen sind vor Ort verwurzelt, langfristig in der Community aktiv und vertreten christliche Werte – daher sind sie ideale Partner als „agents of change“. 

Die Projekte, in denen wir mit Kirchen vor Ort zusammenarbeiten, bezeichnen wir auch als „Church and Community“-Projekte. Der Name macht deutlich, was sie auszeichnet: Die enge Zusammenarbeit von Tearfund, der Kirche und den Menschen vor Ort.  

Im Mittelpunkt steht dabei nicht der Mangel, sondern das von Gott gegebene Potenzial der Menschen. Wo andere Hoffnungslosigkeit sehen, beginnen wir den Menschen zuzuhören und sie zu stärken. 

Wie sehen die Veränderungen bei Community Development aus?

Was heißt das in der Praxis?

Veränderung beginnt mit dem gemeinsamen Erarbeiten einer Vision für die Situation. Wie kann das Dorf oder die Community aussehen, wenn die Menschen darin nicht mehr in Armut leben? Es wird reflektiert und überlegt, was die Vision konkret für Einzelne, die Community und den Ort bedeutet. Alle Beteiligten werden befähigt, an dieser Vision mitzuarbeiten. Das kann durch Schulungen passieren oder durch die Sensibilisierung für ein wichtiges Thema. Die „agents of change“ spielen hier eine wichtige Rolle als Ansprechpartner für die Menschen vor Ort. Aus den Schulungen und der gemeinsamen Vision heraus werden dann konkrete Maßnahmen geplant und von und mit den Beteiligten umgesetzt. Zum Abschluss werden diese Erfahrungen ausgewertet und weitergeführt, bis die Vision erreicht ist. Hierbei spielt das gemeinsame Lernen eine wichtige Rolle für den Erfolg. 

Als Tearfund stoßen wir diesen Veränderungsprozess an, begleiten die Umsetzung und beraten die „agents of change“ sowie weitere Beteiligte. Die Verantwortung für den Prozess und die Umsetzung liegt dabei bei den Menschen vor Ort.   

Erfahre hier mehr darüber, wie Kirchen die Welt verändern können.

Wie wirkt dieser Ansatz?

Als Tearfund investieren wir vor allem in Menschen und unterstützen sie dabei, eigene Potenziale zu erkennen. Wir sind davon überzeugt, dass Kirchen vor Ort eine treibende Kraft für die Überwindung von Armut sein können. Seit über 50 Jahren arbeitet Tearfund mit Kirchen in den ärmsten Ländern der Welt in solchen „Church and Community“-Projekten zusammen.  

Eine großangelegte Studie aus dem Jahr 2022 belegt die erstaunliche Wirkung dieser Projekte. 

  • Die Lebenszufriedenheit in Communities, die Teil eines „Church and Community“-Projektes sind, ist um 27% höher als in vergleichbaren Communities, die nicht teilnehmen.  
  • 9 von 10 Dorfgemeinschaften, die an einem „Church and Community“-Projekt teilgenommen haben, haben neue oder verbesserte Infrastruktur in ihrem Dorf aufgebaut
  • Jeder von Tearfund in den Visionsprozess investierte Euro hilft der Community weitere 7€ an Zeit und Ressourcen für gemeinsame Projekte freizusetzen. Das schafft letztendlich einen sozialen Mehrwert von 211€ in Form von verbessertem Wohlbefinden.  

Die wichtigsten Prinzipien für den Church and Community Development Ansatz sind:

Partizipation: Das bedeutet, dass alle Menschen vor Ort ihre Perspektiven und Ideen einbringen dürfen. Die Projektideen werden vor Ort gemeinsam entwickelt und sind dadurch auf den jeweiligen Kontext angepasst. Tearfund inspiriert und begleitet den Prozess der Visionsfindung. 

Ownership: Die Projektidee wird von den Menschen vor Ort entwickelt, es wird ihnen nichts übergestülpt oder aufgedrückt. Vielmehr liegt die Verantwortung für das Projekt und dessen Umsetzung in ihren Händen. So werden neue Strukturen und Veränderungen nachhaltig verankert. Die „agents of change“ spielen eine wichtige Rolle als Schnittstelle zwischen den Menschen vor Ort und Tearfund. 

Hier findest Du ein Beispiel, wie das konkret aussehen kann: