Wie soll ein Mensch das ertragen?

„Sie kamen einfach und töteten meinen Vater. Auch mich haben sie schwer verletzt.”

Jacqueline war damals erst 14 Jahre alt. Hunderttausende Menschen wurden zu Opfern des Völkermordes in
Burundi und Ruanda Anfang der 90er Jahre.

Was Jacqueline vor über 30 Jahren erleiden musste, erleben derzeit wieder Millionen Frauen, Kinder und
Männer. Doch während wir den Fernseher wieder ausschalten können, müssen Menschen wie Jacqueline mit
ihrem Trauma weiterleben – und häufig ist ihr Leidensweg damit noch nicht zu Ende.

Für Jacqueline bedeutete das in den darauffolgenden Jahren: Verstoßen sein vom eigenen Ehemann, allein für drei Kinder verantwortlich, Flucht aus dem eigenen Land, extreme Hungerperioden und eine schwere posttraumatische Belastungsstörung. Wie sollen Menschen mit einer solchen Geschichte die Kraft haben, Frieden zu stiften und ein gespaltenes, zerstörtes Land neu aufzubauen?

Für Jacqueline wurde Frieden Mensch: „Peace Champion” Evariste

In Jacquelines Dorf hat die Kirche mit Tearfunds Hilfe eine erfolgreiche Friedensarbeit aufgebaut. Evariste, 38 Jahre alt, ist einer der Ehrenamtlichen, der sich zu einem „Peace Champion” hat ausbilden lassen. Er wurde darin geschult, Menschen wie Jacqueline zu begleiten. Er besucht sie regelmäßig und bietet wöchentliche Gesprächsgruppen an, bei denen über Wut, Verletzungen und Verzweiflung gesprochen wird. Auch über Jesu Botschaft der Versöhnung – mit sich selbst, mit anderen
und mit Gott.

Für Jacqueline hat sich alles verändert, seitdem ein „Peace Champion” in ihr Leben kam. Sie ist wieder Teil einer Gemeinschaft, erfährt Heilung und darüber hinaus ganz praktische Hilfen.