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02. Mai 2025
Jelena Scharnowski

Mary: „Die Kirche hat mir geholfen, meine Armut zu überwinden.“

Vor allem Frauen bringen sich aktiv in unsere Programme ein. Mary aus dem Südsudan ist eine von ihnen. Marys Geschichte zeigt, dass die Widerstandsfähigkeit von Frauen für unsere Arbeit unverzichtbar ist!

Mary lebte mit ihrer Familie in der Provinz „Central Equatoria“ im Süden des Südsudan. Bei einem tragischen Unfall kam ihr Mann ums Leben. Kurz darauf brachen in ihrer Region bewaffnete Kämpfe aus. Zusammen mit ihren vier kleinen Kindern floh sie über die Grenze nach Uganda, wo sie drei Jahre lang in einem Lager für Geflüchtete lebte.

„Ich hatte große Angst“, erzählt Mary über diese schwierige Zeit. „Ich habe mich gefragt, wie ich mich jemals um meine Kinder kümmern soll. Wir hatten nicht genug zu essen und ich versuchte, mit harter, körperlicher Arbeit etwas Geld zu verdienen. Ich habe es geschafft, das durchzuhalten, weil es die einzige Möglichkeit war, meine Kinder zu ernähren.“

Nach drei Jahren kehrte sie in ihre Heimat zurück. Dort musste sie jedoch feststellen, dass ihr gesamter Besitz niedergebrannt worden war. Alles, was ihr noch blieb, war ein Stück Land. „Während wir bei Verwandten wohnten, begann ich mit dem Anbau von Maniok. Ich war erleichtert und dankbar, als die erste Ernte erstaunlich gut ausfiel.“

Gemeinsam für eine bessere Zukunft

Die Kirche hat Mary nicht aus den Augen verloren. Sie wurde eingeladen, an Schulungen teilzunehmen und Teil einer Spar- und Selbsthilfegruppe zu werden. Dort wurde ihr bewusst, was für Möglichkeiten sie hatte.

Mary begann, Körbe aus Palmblättern zu flechten und sie auf dem Markt zu verkaufen. Das Geld, das sie verdiente, gab sie als Beitrag an ihre Spargruppe. Auf diese Weise baute sie mit den anderen Teilnehmerinnen einen gemeinsamen Sparfonds auf, aus dem sie sich gegenseitig mit fairen Krediten unterstützen konnten. Dank der gegenseitigen Unterstützung haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, eigene Projekte zu starten und sich damit eine Lebensgrundlage aufzubauen.

Selbstständig & voller Hoffnung

Mary entschied sich, ihr geliehenes Geld für den Wiederaufbau ihres Hauses zu verwenden, damit ihre Familie wieder ein Dach über dem Kopf hat. Durch die landwirtschaftlichen Schulungen wurde sie ermutigt, verschiedene Gemüsesorten anzubauen, die sie auf dem örtlichen Markt verkauft. Ihre Arbeit ermöglicht ihr ein stabiles Einkommen und neue Hoffnung.

„Die Kirche hat mir geholfen, meine Armut zu überwinden. Durch die Ausbildung habe ich gelernt, nicht mehr in Abhängigkeit von anderen zu leben. Ich wollte selbständig sein und das ist mir gelungen. Meine Kinder müssen nicht mehr hungern, und ich kann ihr Schulgeld wieder bezahlen.“

Schau Dir hier die Geschichte von Mary als Video an

Über den Südsudan

Der Südsudan steht vor großen Herausforderungen: Viele Menschen sind von extremer Armut betroffen und leben täglich mit Hunger und unzureichender Versorgung. Sie haben kaum Zugang zu medizinischer Hilfe oder Bildung. Politische Unsicherheit und wirtschaftliche Not prägen das Leben vieler Menschen. In den vergangenen Jahren haben Überschwemmungen, verstärkt durch den Klimawandel, weite Teile des Südsudan betroffen. Viele Menschen kamen dabei ums Leben oder mussten ihre Heimat verlassen. In weiten Teilen des Landes wurde dadurch eine humanitäre Krise ausgelöst. Gleichzeitig leidet der Südsudan weiterhin unter internen Konflikten.

Mit Deiner Spende können wir gemeinsam Frauen stärken, dort wo die Not am größten ist.

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